Quantcast
Channel: Maximum Blogging » Behemoth
Viewing all articles
Browse latest Browse all 5

Live is Life? Beim Sterben nicht…

$
0
0

Letztens fiel mir mal wieder auf, dass ich schon recht lange beim METAL HAMMER tätig bin. Über neun Jahre sind es nun schon. In dieser knappen Dekade hat sich die Metal-Szene ziemlich gewandelt. Bands kommen und gehen. Andere Kapellen wiederum erleben unerwartete Comebacks. Seit Jahrzehnten beliebte Protagonisten werden aufgrund von schweren Krankheiten oder tragischen Unfällen plötzlich aus unserer Mitte gerissen. Aber immerhin wissen wir: Helden leben lange, doch Legenden sterben nie. Auch dieser Blog handelt von einer Legende. Aber einer, die am Ende dann doch sterben musste…


Um in medias res zu gehen, muss vorher etwas ausgeholt werden. Als ich mich Ende der Achtziger des letzten Jahrhunderts auf die schiefe Bahn namens „Heavy Metal“ begab, gehörte sie noch zum guten Ton. Sie galt als ein Muss. Ein unabdingbares “tool” (Achtung, neudeutsche Sprache!), um die Diskografie einer Band noch besser an den Mann und die Frau zu bringen. „Wen zum Henker meint der Sadoni denn nu?“ Die Rede ist von der Live-Scheibe. Jede Band, die einigermaßen was auf sich hielt beziehungsweise bei der Management und Label sprachen „Total geil, wenn ihr da was rausbringt…!“ brachten in regelmäßigen Abständen eine Live-Scheibe raus. Und wisst ihr was? Fast alle sind scheiße. Aber so richtig. Und mit scheiße meine ich nicht nur schlecht, sondern frech-schlecht. So schlecht, dass der Fremdschäm-Faktor größer war, als der Zorn über so eine verhurte Veröffentlichung. Und auch wenn es der Plattenfirmenindustrie aufgrund von vielen Gründen seit Napster und Konsorten immer schlechter geht, war ein Großteil der Industrieverantwortlichen im Laufe der Jahre dennoch lernfähig. Denn die Veröffentlichung von Live-Alben ist so gut wie abgeschafft. Und wisst ihr was? Das ist gut so. Sämtliche materiellen wie monetären Resourcen können wesentlich sinnvoller für eine Band genutzt werden, als eine miese Live-Platte. So was ist in 95 Prozent der Fälle nichts weiter ist als eine verstümmelte Best Of, auf der auch noch die wirklich guten Songs fehlen. Die B-Ware wird dann noch in einem C-Sound offeriert. Na besten Dank, ihr Versager. Da fragt man sich doch, wer bei solchen Unterfangen die Qualitätskontrolle beaufsichtigt. Aber das Schlimmste – ach, was sage ich – das Allerschlimmste ist ja der Umstand, dass überhaupt keine Live-Atmosphäre herrscht. Zwischen den Songs hört man „einer mittelgroßen Besucherschaft nachempfundene Geräusche“. Ansonsten? Mitklatschen? Mitsingen? Atmo? Nullinger. „Alles Schmutz!“, um es mal mit den Worten des Kollegen Frank T. zu sagen. Mich würden ja mal Absatzzahlen von Live-Alben von mittelgroßen Bands ab dem Jahr 2000 interessieren. Sollte sich da irgendwas gerechnet haben, dann verbeuge ich mich vor den Finanzjongleuren und Marketing-Strategen der einzelnen Tonträgerfirmen.

LIVE AFTER DEATH (1985) - das beste schwermetallische Live-Album aller Zeiten

LIVE AFTER DEATH (1985) - das beste schwermetallische Live-Album aller Zeiten

Was bei dieser ganzen Malaise zwischen den Zeilen auch besonders schwer wiegt: Den Firmen wurde doch bereits 1985 (also kurz nachm Krieg) in Vollendung vorgeführt wie es zu gehen hat. In dem Jahr veröffentlichen nämlich die göttlichen Iron Maiden die beste Live-Scheibe aller Zeiten: LIVE AFTER DEATH. Da stimmt einfach alles. Und wer was anderes behauptet, kriegt wahlweise gescheuert und oder wird mit 72 Stunden Kivimetsän Druidi-Dauerbeschallung kasteit. Und überhaupt: Es gibt auf der Welt vielleicht vier gute Live-Scheiben aus unserem schwermetallischen Paralleluniversum – zwei davon haben Maiden rausgebracht: LIVE AFTER DEATH und ROCK IN RIO (2002).

ROCK IN RIO (2002) - das zweitbeste schwermetallische Live-Album aller Zeiten

ROCK IN RIO (2002) - das zweitbeste schwermetallische Live-Album aller Zeiten

Wer was anderes behauptet… ihr kennt den Rest… Ansonsten gilt: Live-Alben sind ein Anachronismus aus Zeiten, in denen man schon keine Live-Alben gebraucht hat, weil sie damals schon scheiße klangen und nur enttäuscht haben. Wie gut, dass es heutzutage kaum noch Live-Alben gibt. Und wer nun behauptet, dass die Live-Scheibe von der Live-DVD ersetzt wurde, der hat im Hinblick auf die reine Tatsache natürlich Recht. Am Ende des Tages sind aber auch hier die meisten Veröffentlichung purer Müll. Hier bestätigen lediglich die berühmten Ausnahmen die Regel (u.a. Behemoths EVANGELIA HERETIKA, Slipknot DISASTERPIECES). Also: Solltet ihr mal einer Live-Scheibe begegnen, dann ruft ihr laut entgegen: „Niemand mag dich!“ Wer dennoch ein großer Fan von Live-Alben ist und richtig gute Werke aufzählen kann (ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen), der ist natürlich herzlich eingeladen seine Ergebnisse dem Abschuss freizugeben… harharhar…

In diesem Sinne,
other mags blog, Metal Hammer kills!
Euer IronAnz


Viewing all articles
Browse latest Browse all 5

Latest Images

Trending Articles


Komfortsitz knackt und knarzt


R56 Mini Cooper nimmt kein gas an


Regelventil / P106500 - Kraftstoffdruckregelung


Airbag steuergerät ausbau


Nach kartfahren Rückenschmerzen?


Zentralfriedhof Wien


SAP HR Tabellen


DIY Sideboard / IKEA Hack


Meldung: Fahrwerk , Gemäßigt weiter fahren


SL 500 Motor läuft unruhig im Leerlauf R230 M113.963





Latest Images